HippoBrass trauert um Werner Meyer
„Lasst uns lobsingen vor unserem Gott,
der uns erlöst hat vom ewigen Tod.
Sünd’ ist vergeben, Halleluja!
Jesus bringt Leben. Halleluja!“
Das ist der Refrain des Liedes Nr. 116 „Er ist erstanden, Halleluja“ aus dem evangelischen Choralbuch, dem Lieblingschoral von Werner Meyer. Diesen Choral hat er sich immer gewünscht, wenn er Geburtstag hatte und wir ihm ein Ständchen gebracht haben – meist mit dem Zusatz: “...aber bitte nicht so langsam spielen!“. Zuletzt haben wir ihm damit im letzten August zum 91. Geburtstag gratulieren dürfen. Jetzt ist Werner Meyer am 08.06.2024 gestorben.
Es war der Erntedankgottesdienst am 01.10.1947, als Werner zusammen mit seinem Freund Otto Heuer seinen ersten offiziellen Auftritt hatte. Danach ging es kontinuierlich weiter, so dass die beiden zusammen mit Friedrich Heger im Jahr 2017 auf 70 Jahre aktive Bläsertätigkeit zurückblicken konnten.
Angefangen hat Werner mit einem Flügelhorn, das immer noch in seinem Besitz ist, später wechselte er zur Trompete. Bis in die 1990er Jahre spielte er Sopran, verstärkte anschließend den Alt, bevor er sich aus gesundheitlichen Gründen vom aktiven Mitspielen verabschieden musste.
Werner war nicht nur unser Mitbläser, sondern auch der inoffizielle Archivar. Er wusste zu nahezu jedem Ereignis aus der Historie des Posaunenchors Einzelheiten zu berichten. Zudem verfügte er auch über ein beeindruckendes Archiv an Fotos, Zeitungsausschnitten und Gemeindebriefen. Und er kannte sein Archiv in- und auswendig. Oft hat er mich beeindruckt, wenn er zu einer Probe mit Bilder und Texten zu einem Thema kam, über das wir in der vorherigen Probe gesprochen hatten.
Werner hat auch über viele Jahre für die Plakatierung zu unseren Auftritten gesorgt. Sei es Frühjahrskonzert, Volksliederblasen oder Weihnachtskonzert – jedes Mal hat Werner an die 70 Plakate auf Holztafeln geklebt und diese in weitem Umkreis verteilt. Und es war für ihn selbstverständlich, dass er nach dem Termin auch sämtliche Plakate wieder eingesammelt hat.
Werner war, gefühlt, immer da - mit Rat und mit Tat. Ich kann mich nicht erinnern, jemals ein „Nein“ von ihm gehört zu haben, wenn ich Ihn um Hilfe gebeten habe. Er konnte nur eine Sache nicht gut: sich helfen lassen.
Jetzt müssen wir auch auf Werner verzichten, aber wir werden uns gern an ihn erinnern und sicher häufig sagen: “Werner hätte das gewusst!“.
Mach’s gut, Werner, und Gottes Segen für Dich!
Ulf-Steffen Porath
Obmann HippoBrass